Geschichte
1846 bis 1865: Gründung und Ausbau Das Werk von Kolping Adolph Kolping prägte die erste Phase des Kolpingwerkes: die Zeit von der Gründung des ersten Gesellenvereins in Elberfeld 1846 bis zu seinem Tode am 4. Dezember 1865. In diesen wenigen Jahren entstanden mehr als 400 Gesellenvereine sowohl in Deutschland als auch in zahlreichen europäischen Ländern und in Nordamerika. Die rasche Ausbreitung des Katholischen Gesellenvereins zeigt, dass Kolpings Idee auf fruchtbaren Boden fiel. Denn er traf die spezifischen Bedürfnisse der jungen Gesellen nach allgemei fachlicher und religiöser Bildung. Überdies boten die Gesellenheime vielen jungen wandernden Handwerkern eine familiäre Gemeinschaft und Heimstätte. So konnte Kolping in Zeiten bitterer Not das Elend der Gesellen lindern und ihre Chancen auf eine bessere Zukunft erhöhen. Mehr als hunderttausend junge Menschen hatten dann auch schon zu Lebzeiten Kolpings die "Schule" des Gesellenvereins durchlaufen und erfuhren wichtige Impulse für ihre Lebensgestaltung als tüchtige Christen. Organisation Adolph Kolping selbst war mit seinen zahlreichen Reisen, Reden und publizistischen Tätig-keiten der treibende Motor für die Ausbreitung seines Werkes. Die Gesellen taten das ihre dazu. Auf ihrer Wanderschaft trugen sie die Idee Kolpings in die Welt hinaus und gründeten vielerorts neue Vereine. Damit die Ausbreitung in geregelten Bahnen verlief schuf Kolping verbindliche Grundlagen für das Werk. So schlossen sich auf seine Anregung hin bereits 1850 die ersten Vereine – Elberfeld, Köln und Düsseldorf – zum „Rheinischen Gesellenbund“, dem späteren „Katholischen Gesellenverein“ zusammen. Eine Satzung, die sog. Generalstatuten sollten verbindlich die Vereinsarbeit regeln. Diese wurden auf den Generalversammlungen des Verbandes von Zeit zu Zeit zur Diskussion gestellt undden jeweiligen Gegebenheiten angepasst. Kolping selbst sprach sich immer wieder aus für eine moderate Anpassung des Vereins an veränderte Umstände und Entwicklungen. Die Generalversammlungen der Jahre 1858 und 1864 waren von besonderer Bedeutung. Hier wurden grundlegende Strukturen geschaffen, die im Kern bis heute bestehen. Seit dieser Zeit sind die lokalen Vereine, die so genannten Kolpingsfamilien, innerhalb eines Bistums in einem Diözesanverband zusammengeschlossen. Die Kolpingsfamilien bzw. Diözesanverbände innerhalb eines politisch selbständigen Landes bzw. Staates bilden einen Landesverband. Die Zentralverbände bilden zusammen das Internationale Kolping-werk mit dem Generalpräses an der Spitze. Mit dieser Organisationsstruktur ist sowohl die enge Anbindung an die Kirche vorgezeichnet als auch die Berücksichtigung der politischen Verhältnisse. Die örtlichen Angelegenheiten der lokalen Gesellenvereine wurden in Ortsstatuten geregelt. Diese mussten konform zu den allgemeinen Bestimmungen des Generalstatuts sein.
Kolpingwerk Deutschland Das Kolpingwerk Deutschland ist ein katholischer Sozialverband mit bundesweit 240.884 Mitgliedern in 2.512 Kolpingsfamilien, davon 41.914 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Bereich der Kolpingjugend (Zahlen Stand: 31.12.2015). Es ist Teil des Internationalen Kolpingwerkes und des Kolpingwerkes Europa. Im Sinne Adolph Kolpings will der Verband Bewusstsein für verantwortliches Leben und solidarisches Handeln fördern. Dabei versteht sich das Kolpingwerk als Weg-, Glaubens-, Bildungs- und Aktionsgemeinschaft. Schwerpunkte des Handelns sind die Arbeit mit und für junge Menschen, unser Engagement in der Arbeitswelt, das Zusammenwirken mit und der Einsatz für Familien und für die Eine Welt.
Adolph Kolping Vom Schuhmacher zum Sozialreformer Adolph Kolping (1813-1865) - Wegbereiter für die katholische Sozialbewegung und Vorbild für uns heute.
Adolph Kolping - Tabellarischer Lebenslauf. 8.12.1813 Adolph Kolping wird in Kerpen bei Köln geboren 1820 - 1826 Besuch der Volksschule 1826 - 1837 Lehre und Gesellenzeit als Schuhmacher 1837 - 1841 Schüler des Marzellengymnasiums in Köln 1841 - 1842 Studium an der Universität München 1842 - 1844 Studium an der Universität Bonn 1844 - 1845 Priesterseminar in Köln 13.4.1845 Priesterweihe in der Minoritenkirche 1845 - 1849 Kaplan und Religionslehrer in Elberfeld 7.1847 Präses des Elberfelder Gesellenvereins 1.4.1849 Domvikar in Köln 6.5.1849 Gründung des Kölner Gesellenvereins 1.1.1862 Rektor der Minoritenkirche 22.4.1862 Päpstlicher Geheimkämmerer 4.12.1865 Todestag 30.4.1866 Überführung der Gebeine Kolpings in die Minoritenkirche 27.10.1991 Seligsprechung in Rom